Ab auf den Vulkan

Nach zwei weiteren Tagen durch die Magellanstraße und die chilenischen Fjorde, wo 46 Stunden keinerlei Zivilisation zu sehen war, kamen wir in Puerto Montt an.

In dieser Stadt landeten im 19. Jahrhundert viele deutsche Siedler und es gibt Kuchen, der hier auch so heißt, und z. B. eine deutsche Schule.

Beim Start war es noch ziemlich schattig, aber irgendwann verschwand der Nebel dann ganz plötzlich und der Rest der Tour war strahlender Sonnenschein.

Erster Stopp war zur Fütterung der süßen Llamas, bevor wir dann zu den Petrohue weiterfuhren.

Im Hintergrund ist schon der Osorno zu sehen und da fuhren wir dann als nächstes hin. Bis auf 1150 Meter ging es mit dem Bus und dann noch ein paar Meter weiter zu Fuß.

Der Osorno ist wie seine Nachbarn ein aktiver Vulkan, der aber immer nur seitlich ausbrach, sodass seine Spitze so fuji-like aussieht.

Durch die Gletscher und Fjorde

Durch die vielen Seetage und das volle Programm an Land hänge ich etwas hinterher, aber kurz vor dem Abflug hab ich jetzt Zeit…

Von Ushuaia führte die Route weiter nach Punta Arenas, vorbei an der Glacier Alley. Alle Farben zwischen Weiß und Blau waren vom Balkon aus zu sehen.

Am nächsten Tag waren wir in Punta Arenas und fuhren mit dem Auto nach Fort Bulnes, was in den 1840er Jahren die erste Siedlung dort war. Ein ziemlich trostloser Ort, wenn man sich das im Winter vorstellt. Kein Wunder also, dass die Siedlung nach nur drei Jahren wieder aufgegeben wurde und alle nach Norden Richtung Punta Arenas umsiedelten.

Aber auch das moderne Punta Arenas mit über 100.000 Einwohnern ist jetzt nicht gerade eine Perle. Es gibt ein paar Villen von den ehemaligen Gutsbesitzern und der Rest ist eher schlicht. Aber dennoch sind die Jobs dort begehrt, weil wohl recht gut bezahlt.

Sonniges Feuerland

Eigentlich stellt man sich die Gegend hier ja kalt, grau und nass vor, aber wir hatten heute Glück mit dem Wetter.Kristin hatte die Tour organisiert und so waren wir zu siebt mit unserem privaten Fahrer. Schon um kurz vor acht ging es los.Programmpunkt Nummer 1 war der end of the world train. Dieses Strecke wurde ursprünglich von Gefangenen gebaut, denn Ushuaia war vor allem Gefängnis. Dank der Berge, dem Wasser und dem Wetter kam hier keiner so schnell weg.Heute ist es eine Touristenbahn, aber immerhin mit echten Dampfloks. Eine Stunde tuckerten wir damit durch die Gegend.Anschließend ging es dann mit dem Bus weiter in den Nationalpark, der direkt an der Grenze zu Chile liegt.Ushuaia ist heute vor allem Touristenort und Ausgangspunkt für Kreuzfahrten in die Antarktis. Einige kleine Expeditionskreuzer lagen mit uns im Hafen. Ansonsten ist das sicher hier kein Ort, an dem man unbedingt wohnen möchte. Etwas sehr jwd…

Gar nicht so wild

Gestern ging es Richtung Kap Horn. Rund 800 Schiffe sind dort gesunken und 10.000 Menschen verloren ihr Leben. Angeblich soll es an 300 Tagen stürmisch und eklig sein. Nun, wir erwischten einen der restlichen Tage, denn auch wenn es unterwegs ein bisschen Seegang hatte, war es am Kap dann sonnig und ohne größere Wellen, nur ein bisschen windig.

Auf dem Felsen gibt es rechts ein Denkmal für die vielen Toten und daneben einen Leuchtturm, der sogar bewohnt ist. Der Leuchtturmwärter und seine Familie werden allerdings nur alle zwei Monate per Boot versorgt. Wer also einen ruhigen Job suchen, sollte hier richtig sein.

Immer lächeln und winken

Als Zwischenstopp vor und nach zwei Seetagen legten wir in Puerto Madryn an. Die Stadt wurde einst von walisischen Einwanderern gegründet, aber hat trotz 100.000 Einwohnern außer einem großen Aluminiumwerk nicht viel zu bieten.

Dafür ist die Valdez Halbinsel im Norden sehenswert. Sie ist UNESCO Naturerbe und außer ein paar verstreuten Schaffarmen unbewohnt. Auch die Straßen endeten irgendwann und es ging nur auf Schitterpisten weiter. Offiziell war 60 erlaubt, aber Claudio bretterte mit 80 drüber.

Dafür gab es einiges an bunter Tierwelt zu sehen. Guanakos, also wilde Llamas, faule Elefantenrobben und ebenso gemütliche Seelöwen, Gürteltiere und natürlich auch Magellan Pinguine, die sich von den Besuchern nicht stören ließen und gemütlich vor sich hin watschelten.

Auf der anderen Seite des Rio de la Plata

Von Buenos Aires ging es dann über Nacht nach Uruguay. Montevideo, die Hauptstadt, war der erste Stop. Der Hafen war direkt an der Innenstadt und die freundlichen Leute von der Tourist Info drückten allen eine kleine Karte mit einer Walking Tour in die Hand und es konnte losgehen.Die Stadt ist eine etwas seltsame Mischung. Zum einen gibt es nette alte Gebäude dazwischen aber auch hässliche Schuppen, fast wie früher im Ostblock. Alles war relativ übersichtlich und eher gemütlich also nicht wirklich eine Megametropole.Interessant waren unter anderem das neoklassische Teatro Solis, die Nationalbank in italienisch neoklassizistischem Stil.Besonders deutlich wurden die ganzen Unterschiede in den Baustilen an der Plaza Independencia.Etwas moderner ging es dann am Torre Antel zu, dem höchsten Gebäude des Landes. Leider gab es entgegen aller Reiseführerinfos nur eine Tour nach oben und zu der war ich leider zu spät.Also marschierte ich zurück und machte noch einen Stopp in der Fußgängerzone und in der alten Markthalle, in der überall leckere, aber völlig überbezahlte Steaks brutzelten.

Dicke Brummer

Punta del Este ist quasi das Miami Beach von Uruguay. Schöne Strände und viele Ferienwohnungen und dazu ein paar Hotels. Bei strahlendem Sonnenschein ging es auf Tour durch den Ort, samt Kunst im Sand und Leuchtturm.

Highlight ist aber die Isla de Lobos mit tausenden von Seelöwen. Die lagen faul auf den Felsen oder tummelten sich im Wasser, ohne sich von unserem Boot groß stören zu lassen.

Buenos Aires, die zweite

Damit ich nicht ganz ins Hintertreffen gerate, hier der zweite Teil aus Buenos Aires.

Nachdem die Taxifahrer am Hafen die Touristen abzocken wollten, bin ich das erste Stück marschiert und hab mir dann einen Uber nach La Boca organisiert.

Das ist ein farbenfroher Stadtteil, der nichts mehr vom Glamour der Innenstadt hat, aber dafür bunten Charme. Farbige Häuser, große Pappmachefiguren und mittendrin das Stadion der Boca Juniors.

Zu Fuß ging es dann Richtung Zentrum nach San Telmo, wo jeden Sonntag Markt ist mit allem möglichen Kram und Antiquitäten. Und immer gibt es die beliebten Matetassen.

An der Straße gab es ein kleines privates Museum. Hier wurde ein altes Haus restauriert und man fand dabei in tieferen Schichten alles mögliche an Gegenständen und zudem Tunnel, in denen früher kleine Bäche zur Wasserversorgung flossen.

Don’t cry for me, Argentina

Ja, ich hänge mit den Berichten etwas hinterher, aber es gibt sooo viel zu tun.

Am Freitag ging es von Santiago nach Buenos Aires. Eigentlich um 12.45. Aber dann kam eine Mail von Air Canada, dass der Flug vier Stunden verspätet wäre. Sonst keine Infos und weder per Telefon noch per Twitter war mehr zu erfahren. Also bin ich pünktlich zum Airport und sollte erst mit einem Food Coupon abgespeist werden. Nachdem ich der Dame dann die kanadischen Passenger Rights von ihrer eigenen Website vorgelesen hatte, ging es dann plötzlich doch, mich auf KLM umzubuchen und ich war pünktlich in BA.

Nach der Aufregung war ich dann nur noch gemütlich essen. Natürlich gab es ein schönes 300 Gramm Steak. Seeehr lecker und butterweich und saftig.

Am nächsten Tag ging es dann auf Entdeckungstour zu Fuß. Am Ende des Tages waren es dann 13 Kilometer.

Buenos Aires wird auch das Paris Südamerikas genannt und da ist schon etwas dran, wenn man die Häuser sieht. Und man sieht auch, dass Argentinien mal als das reichste Land der Welt galt. Trotz der vielen Krisen seitdem ist schon noch einiges von diesem Glanz geblieben und die Stadt hat zum Beispiel unzählige Museen und mehr Theater als New York.

Start war aber der Friedhof in Recoleta, auf dem auch Evita Peron begraben liegt. Wobei begraben nicht ganz stimmt, denn die Särge stehen über der Erde in unzähligen Mausoleen.

Weiter ging es über das Teatro Colón zur Plaza Mayor mit der Casa Rosada, dem Amtssitz des Präsidenten.

Direkt dahinter wurde der alte Hafen regeneriert und hinter vielen Restaurants gibt es Hochhäuser mit Büros und Wohnungen.

Und dann war es auch schon Zeit, zum Schiff zu fahren, um einzuchecken. Schiffsreport folgt dann an einem der Seetage 🙂