Archiv der Kategorie: Japan 2015

The last days

Während ich im Hotel auf den Shinkansen Richtung Tokio und damit zum Flughafen warte, gibt es noch die letzte Folge des Blogs.

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Gestern stand der goldenen Pavillon auf dem Programm und auch wenn es nicht so ganz supersonnig war, strahlte er doch recht üppig. Angeblich ist das alles Blattgold und der Tempel an sich ein paar Jahrhunderte alt. Allerdings brannte er in den Fünfzigerjahren ab. Ein Mönch konnte den Prunk nicht ertragen und setzte ihn in Brand.

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Danach besichtigte ich noch die Burg mit den berühmten Nachtigall-Böden, die quietschen, wenn sich jemand nähert. Jede Bewegung gibt ein neues Vögelchen, aber man durfte nicht fotografieren.

Zur Entspannung danach ging ich erst mal in den hoteleigenen Onsen und setzte mich ins warme Wasser und saunierte eine Runde.

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Dinner war eine der interessanten Kombi-Boxen mit Schweinefleisch (rechts oben), etwas Sashimi (links oben) und dazu Reis und diverse Zutaten, die man am Ende mit einer Brühe, die in der Thermoskanne mitgeliefert wurde, mischen konnte. Sehr interessant 🙂

Finale Tour war heute dann das alte Gion-Viertel mit vielen kleinen Gässchen. Dort gönnte ich mir dann zum Abschluss auch ein schönes Stück vom Wagyu-Rind. Das war extrem lecker und zerging auf der Zunge.

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In einer Stunde geht dann der Shinkansen nach Osten und mal sehen, ob ich diesmal den Fuji erblicken kann.

Das wars dann auch für diese Tour. Neben den Bildern hier im Blog hab ich natürlich auch noch viele andere gemacht . Wer also mehr sehen und hören will, einfach melden.

Eine Fortsetzung gibt es spätestens im September aus den Vereinigten Arabische Emiraten.

Das Interviewopfer

Gestern machte ich einen kleinen Tagesausflug nach Nara. Erster Boxenstopp war aber erst einmal beim Fushimi-Inari-Schrein. Der ist besonders berühmt für seine tausenden Torii, die den Aufgang zum Schrein bilden. Ist schon sehr interessant, wie sich dieser Gang aus roten Holztoren durch den Wald windet.

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In Nara, das zwischendurch auch einmal ganz kurz Hauptstadt war, gab es auch wieder reichlich Tempel zu sehen, alles in einem riesigen Park mit freilaufenden Rehen.

Der größte Tempel ist der Todai-ji mit einer 16 Meter hohen Buddhastatue im angeblich größten Holzgebäude der Welt.

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Dort wimmelte es auch wieder von Schulklasse. Die hatten heute „English Exploration“ und stürzten sich mit Fragen auf jede Langnase: where do you come from? What’s your name? What’s your favorite food and city in Japan. Alles wurde fein säuberlich notiert, wobei Germany allen kein Begriff war. Ich durfte dann einen bunten Aufkleber auf ihre Karte pappen. Bildungsauftrag erfüllt 🙂 Aber nach zwei Gruppen hab ich mich dann versteckt…

Das kulturelle Herz

Letzte große Station der Reise ist ab heute Kyōto, das rund tausend Jahre Sitz des Kaisers war, bevor Mitte des 19. Jahrhunderts dann Tokio Hauptstadt wurde. Aber während der vielen Jahre in Kyōto hatte der jeweilige Kaiser auch nicht immer wirklich etwas zu sagen.

Der Zug von Osaka nach Kyōto (das war die Kurzstrecke nach dem Shinkansen aus Hiroshima) hatte heute vier Minuten Verspätung, aber das war bisher die einzige.

Kyōto hat angeblich um die 2.000 Tempel und Schreine. Die ersten habe ich mir heute angeschaut – zusammen mit weiteren 10.000 Schülern, die in dieser Woche wohl gerade alle ihren Jahresausflug machen…

Details der Tempel gibt es dann Zuhause, aber hier ein paar Eindrücke samt der schön angelegten Gärten.

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Und für Kurt: falls das mit dem Rollrasen nichts wird, so ein Zen-Garten macht sich doch auch gut.

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Zwischen den Tempeln gab es allerlei kleine Sträßchen mit Häusern, wie man sie sich in Japan so vorstellt. Alles etwas touristisch, aber in Rothenburg oder Füssen ist das ja auch nicht anders. Die Zahl der nicht-japanischen Touristen steigt hier auch langsam, wobei sie immer noch in der Unterzahl sind.

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Das schwebende Torii

Heute ging es mit dem Zug und dann der Fähre (alles in meinem Railpass enthalten – da freut sich der Schwabe) nach Mijayima.

Bekannt ist die Insel vor allem durch den schon im Jahr 593 gebauten Itsukushima-Schrein, der auf Pfählen im Wasser steht, und das 16 Meter hohe rote Torii, das quasi den Zugang zum Schrein vom Meer her bildet. Alles sehr beeindruckend und toll beim strahlenden Sonnenschein..

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Mit der Seilbahn fuhr ich dann auf den 400 Meter hohen Berg Misen mit einem tollen Blick auf das Meer.

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Und nachdem auch Seilbahnfahren anstrengend ist (die „Talstation“ war schon einen ordentlichen Fußmarsch vom Schrein weg), gab es zur Stärkung noch etwas Tempura mit lokalem Aal, der hier in Farmen auf dem Meer gezüchtet wird.

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Im wilden Westen

Nachdem ich gestern Abend zu faul zum Schreiben war, gibt es heute eine Doppelfolge aus Hiroshima und Umgebung.

Los ging es gestern in einem grauen und regnerischen Tokio mit dem Shinkansen.

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Der Hikari war mein Zug und brachte mich erst mal nach Osaka. In jedem Bahnhof gibt es hier so nette Lunchboxen mit allerlei Dingen. Meine war mit Reis und Fisch und allerhand anderen, nicht immer definierbaren Dingen.

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Kurz nach eins war ich schon in Hiroshima (sind immerhin über 800 km)  und auch wenn man immer denkt, das sei südlich von Tokio, ist es eigentlich fast nur westlich davon. Zumindest strahlte die Sonne und ich konnte gleich mit dem Touristen-Bus auf Tour gehen.

Erster Stop war das Castle mit dem Turm und hübschem Ausblick.

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Das ist natürlich alles nachgebaut, denn vor fast 70 Jahren explodierte hier in rund 300 Metern Höhe die erste Atombombe. In der Innenstadt blieben nur ganz wenige Gebäude stehen, wie die „IHK“, die heute als Mahnmal dient. Sie war nur 160 Meter vom Explosionszentrum weg und man vermutet, dass sie dadurch die Druckwelle eher von oben als von der Seite traf.

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Daneben liegt der große Friedenspark, der aber mit tausenden Schulkindern nicht wirklich friedlich war.

Die Dinnerspezialität ist hier neben Austern (nicht so mein Fall) Okonomiyaki: ein Pfannkuchen mit Kraut drauf und dann weiter mit Fleisch oder Tintenfisch und Nudeln und nen Ei drüber. Durchaus nahrhaft, auch wenn es mir zu viel Kraut war. Aber alles schön vor einem frisch zubereitet.

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Trip zu den Samurais

So, zweiter Anlauf, während ich auf den Zug warte.

Gestern war ich unterwegs nach Nikko mit seinen besonderen Schreinen und Tempeln aus der Shogun-Zeit. 2015 war 400-Jahr-Feier und der große Umzug, der immer am 18. Mai stattfindet, besonders aufwändig mit 1.500 Mitspielern.

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Die Tempel sind seit 1999 Weltkulturerbe und wohl mit das prächtigste in Japan.

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Das Städtchen an sich mit seinen angeblich 80.000 Einwohnern ist eher bescheiden. Aber das gilt für die meisten Orte hier. Alles sauber, aber irgendwie etwas trostlos.

Dafur hab ich die lokale Spezialität probiert: Yuba Soba. Das sind Buchweizennudeln (Form erinnert an Regenwürmer) mit Kringeln aus der Haut, die beim Kochen von Sojamilch entsteht.
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Zurück ging es wieder mit dem Shinkansen und schon hundert Kilometer vor Tokyo hört das Häusermeer nicht mehr auf. Eine deutsche Reihenhaussiedlung ist dagegen eine Parklandschaft. Alles kleine Häuschen mit wenig Abstand.
Aber davon mach ich jetzt noch ein paar Bilder…

Beim Kaiser zu Besuch

Naja, der Herr Kaiser hatte keine Zeit, also bin ich nur ein bisschen durch seinen Park marschiert. Das Wetter war morgens noch nicht so toll, daher gab es auch keine guten Bilder.

Nächster Programmpunkt war dann indoor im Kaufhaus an der Ginza, der Haupteinkaufsstraße. Witzig war vor allem die Lebensmittelabteilung, wo es auch vom Rindfleisch die obligatorischen Plastikmuster gibt, die auch vor  vielen Restaurants zu finden sind.

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Danach gab es gegrilltes Schwein und kochend heiß blubbernde Suppe.

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Langsam wurde das Wetter etwas besser und ich fuhr Richtung Ueno zum Park samt Nationalmuseum. Auch da wie überall viele viele Leute.

Umso erstaunlicher war es dann, dass man nach 15 Minuten Fußmarsch plötzlich in einem fast dörflichen Umfeld war. Aber das scheint es hier bei den 33 Millionen Menschen öfter zu geben. Viele Zentren mit Hochhäusern und dazwischen auch wieder Gegenden mit nur zwei oder drei Stockwerken hohen kleinen Häuschen, alle dicht auf dicht.

Dass Platz Mangelware ist, zeigt auch diese Tankstelle. Nein, da hat niemand die Zapfsäulen geklaut 🙂

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Das war es dann auch für Tag eins. Tag zwei begann mit strahlendem Sonnenschein. Also gleich rauf in die 45. Etage des Rathauses mit schönem Blick.

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Nächste Etappe war der Meji-Schrein im gleichnamigen Park. Dort fanden gerade diverse Shinto-Hochzeiten statt mit viel Brimborium.

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Richtung Shibuya ging es dann durch das Teenager-Mode-Viertel mit durchaus seltsamen Dingen. Aber die Mädels und Jungs laufen wirklich so rum. Vielleicht weil sie unter der Woche ihre Schuluniform tragen.

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Nächster Stop war Odaiba,eine künstliche Insel mit Wohnungen, Malls und allerhand Freizeitaktivitäten samt „Strand“.

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Zu Mittag gab es Tempura, also frittierte Teile. Samt Blick auf die Skyline von Tokyo.

Zurück hab ich dann das Boot genommen, das so eine knappe Stunde den Fluss hochschipperte.

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Und den letzten Teil per U-Bahn. Ist hier alles kein Problem, weil es gut ausgeschildert ist. Zum zahlen hab ich eine Suica Karte, die man aufladen kann und dann berührungslos zahlen kann: in allen Bahnen (einmal beim reingehen kurz auflegen und einmal beim rausgehen), beim Seven Eleven und an den Getränkeautomaten, die hier wirklich im Abstand von hundert Metern stehen. Wozu haben wir eigentlich noch so unpraktisches Kleingeld?

Hier übrigens mal eine kleine Erklärung zu den Adressen. Es gibt hier keine Hausnummern, sondern jeder Stadtteil ist in Bezirke gegliedert und dann gibt es dort wieder Blöcke – und so setzt sich (angeblich) die Adresse zusammen.

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Aber mit Google Maps und meiner japanischen SIM-Karte hab ich noch alles problemlos gefunden.

In diesem Sinne gute Nacht!

Von der Pyjamaparty zum Hightech-Örtchen

36 Stunden auf Achse, aber jetzt ist es geschafft.

Von FRA nach Doha ging es mit dem brandneuen Airbus 350,  von dem aktuell nur drei Exemplare im Dienst sind. Der hat auch schon seine Sonnenbrille auf…

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Innen sehr luftig und geräumig und vor allem schön leise. Vier Gänge Abendessen, zwei Filme auf dem großen Monitor und schon war man in Doha.

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Weiter ging es dann mit der fliegenden Pyjamaparty. Jeder Gast bekam auf Wunsch einen Qatar-Airways-Schlafanzug und so schwirrten dann die Hälfte der Passagiere in Einheitsgrau durch die Gegend.

Essen gab es aus großer Karte nach dem Konzept „anytime dining“, sprich man konnte bestellen, wann und was man wollte. Bei einer Abflugzeit von 1.50 Uhr morgens sehr praktisch. Also eine Melatonin eingeworfen und dann bis kurz vor Peking gepennt.

In Tokyo steppt der Bär. Die Schlangen für den Railpass waren so lang, dass ich den Direktzug verpasst habe und umsteigen musste am Hauptbahnhof – zwischen gefühlt einer Million Japanern. Und nachdem die hier keine Sommerzeit haben, ist es um sieben schon finster.

Das Hotel ist gut gelegen und recht stylish. Und wie wohl überall in Japan gibt es die Luxus-WCs mit Dusche und Bidet. Aber das teste ich morgen, bevor ich eine Überschwemmung auslöse.

Bis dahin gute Nacht.