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Zweimal Wasser von oben 

Auf dem Weg nach Raglan stoppten wir heute am Bridal Veil Wasserfall. Über 55 Meter fällt das Wasser hier die Klippe hinunter und wird dabei wie ein Brautschleier aufgefächert. 



261 Stufen führten von oben nach unten und auch wieder zurück. Für den täglichen Workout war also gesorgt. 

In Raglan hatten wir diesmal ein „Studio“ im Holidaypark, also auf dem Campingplatz. 


Kurt würde das zurecht als Pappendeckelhaus bezeichnen, aber so sind hier leider alle Häuser. 

Nach einem kurzen Spaziergang am Strand – bei dem Wind hatten nur die Kitesurfer ihren Spaß – trafen wir uns mit Sabine und Jürgen (die Heidenheimer sind eben überall) und waren dann gemütlich im Harbour View Hotel beim Essen. 


Leider plätschert es seit gestern abend so vor sich hin und hat bis jetzt nicht aufgehört. Mal schauen, ob es ganz im Norden, wo wir heute hin möchten, besser wird. Also Daumen drücken! 

Ganz schön helle

Erster Stop am Samstag war Kawhia, ein kleines Fischerdorf mit einem langen Sandstein, der für die Maori eine besondere Bedeutung hat. Hier landete der Legende zufolge das Kanu Tainui Waka, eines der Kanus, mit denen die Maori einstmals nach Neuseeland kamen. 

Über viele Kurven fuhren wir weiter zum Ruakuri Nature Trail. Das ganze ist eine von zahlreichen Höhlen durchzogene Karstlandschaft, also wie die schwäbische Alb. Und so sah es von oben auch aus. Auf dem Trail durch den Wald sah man dann, wie der Waitomo River sich seinen Weg durch Kalkstein gebahnt hat mit riesigen unterirdischen Tunneln. 

Die Hauptattraktion gleich nebenan sind dann die Waitomo Glowworm Caves. In den Tropfsteinhöhlen hängen Tausende Pilzmückenlarven von der Decke, die lange klebrige Fäden herunterhängen lassen und mit einem bläulich schimmernden Licht Insekten anlocken. Wie das Phantom der Oper wird man dann auf einem kleinen Boot durch die dunkle Höhle gezogen. Leider durfte man keine Fotos machen… 

Hoch hinaus 

Gestern hatten wir eine größere Etappe zum Tongariro Nationalpark auf dem Plan. Es gab zwei Touren dorthin, aber nachdem die eine erst mal die Hälfte des Hinwegs wieder retour gewesen wäre, haben wir uns für die Tour durch die Berge entschieden. Viel Gekurbel, rauf und runter, aber fast kein Verkehr. 

Dann waren die Vulkanberge in Sicht, auch im Sommer noch mit etwas Schnee. 


Auf den Mount Ruapehu konnte man von Whakapapa (ich kann nichts für die seltsamen Namen…) auch per Sessellift. 

Schon an der Basisstation war es recht frisch, weiter oben dann sehr frisch. Im höchstgelegenen Café Neuseelands auf 2020 Meter Höhe gab es erst mal eine heiße Schokolade zum aufwärmen. 



Alles ist dort vulkanisch und man kann sich nicht so recht vorstellen, wie man hier Ski fahren kann, aber es standen viele Schneekanonen rum. Höchstwahrscheinlich werden dann alle Hubbel und Löcher mit Schnee zugekleistert. 

How lovely 

Mit dem allgegenwärtigen Schwefelgeruch machten wir uns heute Morgen auf den Weg zu einem anderen geothermalen Gebiet namens Wai-o-tapu. 

Größte Attraktion ist dort ein Geysir, dem sie allerdings mit Seife etwas nachhelfen, sodass jeden Tag um 10.15 die große Show stattfinden kann. 

Spannender war der Rest des Parks – von blubbernden Schlammlöchern über schwefelgelbe Krater und mehrfarbige Champagner-Pools bis zu bunten Seen. Alles wie auf einem anderen Planeten. 





Von dort ging es dann weiter Richtung Südost nach Hastings und Napier in der Hawke’s Bay. Unterwegs wurde es immer dunkler und kälter und auch die Landschaft veränderte sich. Erst recht gebirgig und dann hier an der Küste eher wieder flach. Die Gegend ist auch bekannt für Obst und vor allem Wein. 
Zeit also für eine Weinprobe im ältesten Weingut Neuseelands, wo seit 1851 Wein produziert wird und das von französischen Missionare gegründet wurde. So langsam verstehen wir auch die Neuseeländer mit ihrem manchmal etwas strengen Akzent. Ein Wort ist dabei besonders wichtig:lovely! 


Letzter Stopp war dann Napier, das 1931 bei einem Erdbeben komplett zerstört wurde, bei dem der Boden um fast drei Meter angehoben wurde. Die Stadt wurde im Art Déco wieder aufgebaut. Sieht nett aus, aber nach fünf ist es ebenso ausgestorben wie alle anderen Städte hier. Die Läden haben zumeist auch nur von neun bis fünf offen. 

Es blubbert… 

Am 10. Juni 1886 explodierte hier in der Nähe von Rotorua der Mount Terawera und zerstörte alles im Umkreis. Zugleich entstand das Waimangu Vulcanic Valley, das wir heute besuchten. 

Vier große Sehenswürdigkeiten gibt es dort auf dem vier Kilometer langen Weg zu sehen. 

Stopp 1 ist der Bratpfannensee. Er entstand beim Ausbruch eines Kraters und ist die größte Heißwasserquelle der Welt. 200.000 Kubikmeter, ph-Wert von 3,5  und 55 Grad warm. Überall blubbert es am Rand, wo Gase aufsteigen. 

Ganz anders sieht der Inferno-See aus, Stopp Nummer 2. Er füllt sich pulsierende in einem bestimmten Turnus (fünf bis sieben Wochen), bis er schließlich in den Bratpfannensee überläuft mit einer Temperatur von 80 Grad. Der Krater ist der größte Geysir der Welt, auch wenn man vom eigentlichen Geysir nichts sieht, weil er sich 30 Meter tief unten im See befindet. 

Überall gab es kleine blubbernde Flussläufe und Quellen. 

Aus einer Quelle bildeten sich neue Sinterterrassen.

Und am Ende des Marsches kommt man an den Lake Rotomahana. Er liegt da, wo sich bis zum Ausbruch 1886 die berühmten Sinterterrassen befanden und im Hintergrund ist dann der Vulkan zu sehen, der sich heute aber in Nebel hüllte. 


Nachdem die Kritiken für das Polynesian Spa nicht so berühmt waren und wir wahrscheinlich mit Wörishofen und Co. verwöhnt sind, wollten wir noch ein bisschen nach Downtown. Aber trotz 50.000 Einwohnern und doch einigen Touristen war das so spannend wie die Hauptstraße von Bolheim. Und auch das Museum war wegen Bauarbeiten für den Erdbebenschutz geschlossen… 

Auf dem Vulkan, aus dem Vulkan 

Nachdem es heute Morgen etwas wolkig aussah, gingen wir erst mal eine Runde an den Strand. Der ist über 20 Kilometer lang und kaum eine Menschenseele zu sehen. 

Der Strand geht hier ziemlich flach ins Meer und durch die doch recht hohen und vor allem unterschiedlichen Wellen kam man nicht so richtig weit raus. Aber für ein bisschen Erfrischung in den Wellen war es wunderbar. 

Am Nachmittag machten wir uns dann doch auf den Weg auf den Mount Maunganui,den wir gestern noch umrundet hatten. 232 Höhenmeter geht es hoch, zum Teil über Treppen, den Rest über steile Wege. Aber es hat sich gelohnt mit einem tollen Ausblick auf den Strand, die Hafeneinfahrt von Tauranga und die ganzen Buchten. 

Zur Entspannung danach ging es dann in die Mount Hot Pools. Dort wird Meerwasser mit warmem Wasser aus 600 Meter Tiefe gemischt und man kann in zwei großen und zwei kleinen Becken planschen zwischen 32 und 39 Grad. 

Ab in den Süden 

Von Coromandel ging es heute Richtung Süden. Christian machte seine ersten Erfahrungen mit dem Linksverkehr, aber bewältigte die Aufgabe ohne Probleme. 

Stop on the road war Martha Mine in Waihi. Diese alte Goldmine ist als 250 Meter tiefes Loch noch zu sehen und soll demnächst geflutet werden. Der See wird dann immerhin noch eine Tiefe von 200 Metern haben. Dauert aber sechs Jahre, bis die Wanne voll sein wird. 

In Tauranga wartete dann unsere airbnb Unterkunft auf uns. Klappte alles wunderbar und ist ganz neu – und nicht weit zum Strand, der morgen auf dem Programm steht. 

Heute gab es Sightseeing mit Margarete Krämer (ex Hartmann), die seit einigen Jahren hier lebt. 

Blickfang der Gegend ist der 232 Meter hohe Mt. Maunganui, ein erloschener Vulkankegel. In einer Stunde konnte man ihn zu Fuß umrunden und hatte immer schöne Ausblicke aufs Meer. 

Gleich nebenan am Strand führte der Weg auf eine kleine vorgelagerte Insel. 

Insgesamt mit den vielen kleinen Buchten eine sehr nette Gegend. Und auch einer der größten Häfen in Neuseeland, sowohl für Container als auch für Kreuzfahrten. 

Auf James Cooks Spuren 

Fast 250 Jahre ist es her, als James Cook mit seiner Endeavor in Neuseeland landete. An diesem Tag gab es eine besondere Konstellation des Merkurs und deshalb heißt die Bucht auch Mercury Bay. 

Das Wasser war doch etwas frisch, aber ein paar Meter gingen dann doch. 

Die Bucht war der dritte Stopp heute. 

Zunächst ging es über die Route 309 einmal durch die Halbinsel. Eine wilde Strecke und meist nur Schotterpiste. Unterwegs gab es viel Wald, aber auch die Waiau Falls. 

Zweites Highlight war die Cathedral Cove. Rauf und runter ging es zu diesem ausgehöhlten Felsen, der links und rechts von zwei Stränden flankiert wird. 
War gut voll und die Nachbarn waren aus Ulm. Small world… 

Die Pizza zum Dinner war also bereits abtrainiert. Und man muss erst mal was finden zum Dinner. Es gibt hier zwar einige Ferienhäuser, aber insgesamt ist es sehr ländlich und die Infrastruktur ist ausbaufähig 🙂 Im Umkreis von 15 Kilometern gibt es vielleicht fünf, sechs Restaurants. Die Dörfchen sind optisch so eine Mischung zwischen englischem Seebad und wildem Westen. Also alles bekannte Elemente in einer neuen Mischung. 

Das gilt übrigens auch für die Landschaft. Manchmal kommen einem die Hügel bekannt vor, dann gibt es wieder ganz seltsame Formationen und dazu die ganz speziellen Pflanzen von Farnen bis Bäumen. 

Am anderen Ende der Welt 

Nach drei Tagen haben wir es geschafft und sind heute morgen in Auckland gelandet. Die elf Stunden von Hong Kong waren auszuhalten, aber der Service bei den Qataris war deutlich besser. Aber immerhin war es ein A350, mein Lieblingsflugzeug. 

Ganz wichtig bei der Einreise: der Bio Security Check. Also kein Obst und Gemüse und nicht mal Erde an den Schuhen oder am Zelt. Aber nachdem wir dem Beamten erzählt hatten, dass Christian die Heringe in Spülmaschine geputzt hatte, mussten wir es nicht mal mehr auspacken 🙂

Auch das Auto klappte wunderbar. Toyota Fortuner. Carolin weiß Bescheid 🙂

Zum Relaxen sind wir jetzt erst mal auf die Halbinsel Coromandel gefahren, wo wir eine nette Wohnung am Golfplatz haben. 

Und der Strand ist auch nicht weit. 

Zu mehr als einem kleinen Spaziergang hat es aber nicht mehr gereicht, weil wir doch etwas erschöpft sind und zwölf Stunden Zeitverschiebung sind auch nicht ganz ohne. 

In diesem Sinne. Good night from Matarangi 

25 Stunden China 

Ein bisschen was hat sich dann doch schon verändert in den 20 Jahren, seit ich das letzte Mal in Hongkong war. Die Skyline hat einige neue Wolkenkratzer aufzuweisen, aber es ist wuselig wie damals auch. 
Gestern Abend sind wir ganz klassisch mit der Star Ferry nach Kowloon gefahren und dort gilt immer noch der günstige Preis von 25 Cent pro Strecke. Einmal quer über den Victoria Harbour und man hat einen tollen Blick auf die Skyline auf Hongkong Island. 

Heute morgen ging der Blick dann vom Victoria Peak in die andere Richtung. Nach oben geht’s mit der Peak Tram. Auch so ein Relikt aus alten britischen Zeiten. Die neue Aussichtsplattform ist dann immerhin 400 Meter über dem Meer. 

Leider war es etwas wolkig, aber das hielt die vielen Chinesen – mit dem Selfiestick statt dem Kontrabass – nicht ab. 

Jetzt sitzen wir schon wieder am Airport und ich werde mir jetzt im Noodle House in der Lounge noch eine schöne Suppe holen, bevor es nochmal elf Stunden Richtung Auckland geht. Aber auch gestern wurden wir bei Qatar Airways gut versorgt – und auch Christian hat sich schnell an das Leben in der Business Class gewöhnt 🙂